Der in der eigenen Partei stark umstrittene Dürener Ratsherr Rolf Delhougne (CDU) äußerte sich in der aktuellen Ausgabe der Zeitung „Super-Sonntag“ über den Steuerausschussvorsitzenden Hubert Cremer und betitelte seine Arbeit innerhalb der Ampel+-Koalition als „riskant und schädlich“. Laut Delhougne wäre in den letzten Jahren die Zusammenarbeit mit anderen Vorsitzenden dieses Gremiums immer fair und einigend gewesen. Zudem drängt er die SPD auf überhebliche Art in die Enge und sagt ihr sogar eine „Quittung“ bei der nächsten Kommunalwahl voraus, wenn sie sich weiterhin für Hubert Cremer aussprechen würde. Diese Parole ist nicht nur kindisch, sondern primitiv! Zudem stellt er in Frage, weshalb Bürgermeister Paul Larue dem Steuerausschussvorsitzenden Hubert Cremer Reisekosten zu anderen Volksfesten in NRW und Deutschland bewilligen würde.
Wir möchten zu diesen Aussagen Stellung beziehen und Fakten erläutern, damit sich alle Bürgerinnen und Bürger erneut eine eigene Meinung bilden können. Denn nach wie vor werden von Delhougne und der politischen Opposition Fakten falsch dargestellt, verdreht oder für das eigene angeschlagene Image einfach nur „schöngeredet“.
Delhougne spricht nur deshalb von einer „guten Zusammenarbeit“ mit den ehemaligen Vorsitzenden des Steuerausschusses, weil er bis zur demokratisch gewählten politischen Mehrheit der Ampel+-Koalition immer von einer gefestigten Stimmenmehrheit seiner eigenen Partei ausgehen konnte. Die ehemaligen SPD-Vorsitzenden saßen damals in der Opposition. Dass hier Delhougnes Forderungen und Pläne – im Teamwork mit seinen regierenden CDU-Parteifreunden – einfacher und schneller durchsetzbar waren, sollte jedem einleuchten. Die CDU hatte seinerzeit die Stimmenmehrheit im Steuerausschuss und in gewisser Weise „Narrenfreiheit“. Die Annakirmessen bis 2014 waren CDU-Veranstaltungen. Die von vielen Kirmesbesuchern monierte Eintönigkeit in der Platzgestaltung und Auswahl der Kirmesgeschäfte waren der CDU anzulasten. Die ehemaligen SPD-Vorsitzenden hatten zwar ihren Titel inne, waren aber im Grunde machtlose Komparsen der Christdemokraten. Die Pläne der CDU wurden abgehakt, ohne hinterfragt zu werden.
Das ist jetzt mit dem Steuerausschussvorsitzenden Hubert Cremer in der Ampel+-Koalition anders. Ferner hat Cremer bereits viele innige, freundschaftliche und eingefahrene Geschäftsbeziehungen der Christdemokraten mit Schaustellern gebrochen. Diese waren teilweise nicht mehr haltbar. Und diese waren auch nicht mehr fair gegenüber anderen Kirmesbewerbern, die unter den Auswahlkriterien der ehemaligen CDU-Herrschaft litten und bis dato keine Chance auf eine Platzierung auf der Annakirmes hatten. Darüber hinaus erarbeitet Hubert Cremer in Kooperation mit seinen Kollegen der Ampel+ die jeweilige Veranstaltung in monatelanger – jedoch ehrenamtlicher und unbezahlter – Kleinstarbeit. Informationen über eventuelle Neuheiten und Großgeschäfte für die Annakirmes holt man sich vor Ort auf anderen Volksfesten ein. Ein Volksfest in der Dürener Größenordnung kann man nicht vom Schreibtisch aus planen. Um dem Volk eine mit Neuheiten bespickte Annakirmes bieten zu können, muss man bundesweit reisen und sich geeignete Großattraktionen vor Ort ansehen. Dem Steuerausschussvorsitzenden ist – im Gegensatz zum einfachen Steuerausschussmitglied – das Recht vorbehalten, eventuelle Reisekosten offiziell von der Stadt Düren vergütet zu bekommen. Pro gefahrenen Kilometer erhält Hubert Cremer 30 Cent aus der Stadtkasse. Da er mit seinem eigenen Wohnmobil unterwegs ist, entstehen der Stadt Düren keine Übernachtungskosten. Viele Ausgaben zahlt der Steuerausschussvorsitzende für lange Fahrten zur nächsten Kirmes also gerne aus der eigenen Tasche – immer zum Wohle für die Annakirmes und deren Besucherinnen und Besucher.
Dass sich aber vor allem Rolf Delhougne über korrekt eingereichte, abgerechnete und bewilligte Reisekosten in der Zeitung „Super-Sonntag“ auslässt, ist heillos bigott. Delhougne macht nichts umsonst und auch nichts kostenlos. Im Augenblick gibt es einen Antrag der Linken, mit dem geklärt werden soll, ob Rolf Delhougne wegen Befangenheit im Steuerausschuss bei der Platzvergabe stimmberechtigt ist. Und gerade dieser CDU Ratsherr lässt sich über die korrekte Arbeit des Steuerausschussvorsitzenden der Stadt Düren aus? Rolf Delhougne sollte erst vor seiner eigenen Türe kehren, bevor er über die Leistung und fachliche Kompetenz anderer urteilt.